2. Auszug aus dem Protokoll der JHV am 29. Oktober
2008 in Hinterschmiding
Vorsitzender Dieter Reichardt
begrüßte alle Anwesenden im Namen der Vorstandschaft zur 7.
Jahreshauptversammlung (JHV). Sein besonderer Gruß galt Abbé
Felix, der unmittelbar nach seinem Kongo-Aufenthalt zur JHV nach Hinterschmiding
gekommen ist, und den aus Ringschnait (Diözese Rottenburg-Stuttgart)
angereisten Mitgliedern. Bei der Begrüßung von Irmgard Mader
aus Ringschnait teilte Reichardt mit, dass diese als erstes Fördervereinsmitglied
Abbé Felix in den Kongo begleitet und für drei Wochen die
Krankenstation in Phalanga-Ndenga besucht hatte.
Reichardt berichtete, dass der Förderverein derzeit
179 Mitglieder hat. Er dankte allen Mitgliedern und Spendern, die die
Projekte von Abbé Felix im Kongo unterstützen, sowie der Vorstandschaft
des Fördervereins für ihr Engagement. Abbé Felix wünschte
er Gesundheit und Gottes Segen für sein priesterliches Wirken und
für sein Engagement für die Krankenstation „Ta Damvu“
in Phalanga-Ndenga und für das Dorf Phalanga.
Abbé Felix dankte
der Vorstandschaft des Fördervereins sowie allen Mitgliedern und
Spendern. Anhand von Bildern erklärte Abbé Felix „seine“
Projekte in seiner Heimat und gab dabei Rechenschaft über die vom
Förderverein an ihn weitergeleiteten Mitgliedsbeiträge und Spenden
ab.
Abbé Felix teilte mit, dass die Krankenstation (KS)
neu gestrichen worden ist. Außerdem wurde eine 2,5 km lange Wasserleitung
verlegt, so dass die KS und das angrenzende Dorf Phalanga nun mit fließendem
Wasser versorgt werden. Baumaterial wurde angekauft und zur Krankenstation
transportiert. Abbé Felix bedauerte, dass wegen einer kaputten
Zementfabrik derzeit kein Zement „lieferbar“ ist. Entsprechende
Baumaßnahmen können daher zurzeit nicht durchgeführt werden.
Wann wieder Zement gekauft werden kann, ist noch nicht bekannt.
Für die KS wurden ein OP-Tisch und ein gynäkologisches
Bett angeschafft. Außerdem wurde ein Röntgengerät gekauft,
das erst nach der Regenzeit von Kinshasa zur KS transportiert werden kann.
Abbé Felix berichtete, dass die Straßenverhältnisse
weiterhin schlecht sind und somit in der Regenzeit eine Benutzung nur
sehr eingeschränkt und mit Gefahren verbunden möglich ist. Dies
konnte seine „Reisebegleiterin“ Irmgard Mader bei der Rückfahrt
vom Dorf Phalanga nach Kinshasa (Flughafen) auf einer ca. 30 km langen
Teilstrecke vor Matadi „hautnah“ miterleben.
Abbé Felix berichtete weiter, dass Irmgard Mader
von der Dorfbevölkerung gut angenommen wurde und dass es keine Berührungsängste
gab. Sie hat mit den Einheimischen getanzt, was eine Wohltat für
sein Volk war.
Abbé Felix teilte auch mit, dass er im 300 Meter
von der Krankenstation entfernten Dorf Phalanga eine Dorfzählung
durchgeführt hat. 167 Häuser hat das Dorf. Im Durchschnitt besteht
jede Familie aus 10 Personen (Eltern + 8 Kinder), so dass das Dorf etwa
1.670 Einwohner hat.
Die Stromversorgung in der KS und seit letztem Jahr auch
im Dorf mit Hilfe des bei der KS vorhandenen und mit Diesel betriebenen
Stromerzeugers funktioniert gut. Die Dorfbevölkerung hat die Möglichkeit,
sich an die Stromversorgung anzuschließen. Vorrangig ist aber die
Stromversorgung in der KS. Die 2,5 km lange Wasserleitung von der Quelle
im Urwald zur KS und ins Dorf ist jetzt fertig und ist seit 30. August
2008 in Betrieb. Auch hier hat die Dorfbevölkerung die Möglichkeit,
sich an die Trinkwasserversorgung anzuschließen. Leider haben viele
Menschen dort aber nicht das Geld dazu.
Darüber hinaus hat Abbé Felix während seines
Aufenthaltes bei einem 3 ½ Stunden dauernden Gottesdienst 93 Kinder
getauft und eine Kindersegnung durchgeführt. Er hat beim Gouverneur
und bei verschiedenen Behörden wegen Unterstützung um Hilfe
gebeten und entsprechende Verhandlungen geführt.
Für die Zukunft stehen folgende
Projekte an:
- Auf Wunsch des Arztes soll - abgetrennt von der KS - ein eigenes
Gebäude für eine Entbindungsstation gebaut werden, um so die
Ansteckungsgefahr mit den Kranken zu vermeiden.
- Bau einer Grundschule für über 100 Kinder des Dorfes Phalanga,
damit diese nicht täglich in die vorhandene, aber ca. 4 km entfernte
Schule durch den Urwald gehen müssen. Der Fläche für
die Schule (neben einem vorhandenen Fußballplatz) wurde bereits
gerodet und vermessen. Der Grundstein dazu wurde während seines
Aufenthaltes schon gelegt. Sand und Ziegelsteine sind schon vorhanden.
Mangels Zement kann aber mit dem Bau noch nicht begonnen werden.
- Bau einer neuen Kapelle im Dorf, da die alte Kapelle einsturzgefährdet
ist und daher nicht mehr benutzt werden kann.
- Damit das aus der Regenzeit überschüssige Quellwasser gespeichert
und dann in der Trockenzeit fließen kann, soll ein Wasserturm
gebaut werden. Die Pläne des Ingenieurs hierfür liegen schon
vor.
Irmgard Mader berichtete
anhand von Bildern, dass sie mit Abbé Felix ohne große Erwartungen
in den Kongo gereist ist. Sie war von Land und Leuten sehr bewegt. Die
Menschen dort, insbesondere im Dorf, sind arm, aber trotzdem zufrieden.
Sie leben in erster Linie von den Früchten (z.B. Erdnüsse, Bananen,
Ananas) und den Tieren (z.B. Ziegen, Hühner) des Landes.
Mader wies darauf hin, dass sie nun mit eigenen Augen gesehen
hat, was Abbé Felix in seiner Heimat aufgebaut hat. Diese Projekte
brauchen aber auch weiterhin seine organisatorische und unsere finanzielle
Unterstützung. Sie hob hervor, dass Abbé Felix während
des ganzen Kongoaufenthaltes gearbeitet, verhandelt, geplant und organisiert
hat.
Der Arzt ist mit den Gegebenheiten in der KS sehr zufrieden.
Er leistet gute Arbeit. Sie hat im Dorf beim Bruder von Abbé Felix
gewohnt und ist täglich zur 300 Meter entfernten KS gegangen und
konnte dabei feststellen, dass die KS gut geführt wird. Es ist dort
sehr sauber und es wird sehr viel Wert auf Hygiene gelegt. Die KS ist
größtenteils voll ausgelastet. Der Arzt hat ihr erzählt,
dass - seit es dort fließendes Trinkwasser gibt - die Durchfälle,
insbesondere bei Kindern, zurückgegangen sind und dank des fließenden
Trinkwassers können künftig unter Umständen auch Todesfälle
vermieden werden.
Irmgard Mader hat hervorgehoben, dass sie als „Weiße“
von der Bevölkerung gut aufgenommen wurde und sehr schnell deren
Vertrauen, insbesondere auch der Kinder, gewonnen hat. Die Menschen halten
sich viel vor ihren Häusern auf. Sie hat dort auch die Urwald- und
Meeresluft genossen. Obwohl sie immer lange Kleidung getragen hat, ist
sie von Mückenstichen nicht verschont geblieben. |