Ein KSJ-Projekttag fand heuer schon zum dritten Mal statt - nach dem
im Jahr 2012 unter dem Motto „Eine Welt – eine Schule“
und dem im Jahr 2013 unter dem Motto „FAIRsuchen“. Sogar
schon zum vierten Mal wurde ein KSJ-Solidaritätslauf organisiert
- nach denen in den Jahren 2011 bis 2013.
KSJ-Stadtgruppenleiter Samuel Markert erklärt die Idee: „Wir
stellen den Solidaritätslauf im Stadion am Oberfeld in den Mittelpunkt
des diesjährigen Projekttages. Jede Jahrgangsstufe des Gymnasiums
hat 45 min. Zeit zum Laufen und damit zum Spendensammeln.“ Die
Schüler ließen sich nämlich ihre Runden z. B. von Mama,
Papa, Oma, Opa, einem Geschäftsmann, einem Lehrer usw. sponsern.
Wie viele Runden jeder Teilnehmer lief und welchen Betrag er sich sponsern
ließ, blieb seiner Überzeugungskraft überlassen. Jeder
Schüler musste mit seinem Sponsor einen Vertrag abschließen
und erhielt am Ende seines Laufs eine Urkunde über die gelaufenen
Runden und den gespendeten Betrag.
Die Jahrgangsstufen wechselten sich beim Laufen ab. Während die
eine einen Workshop hatte, konnte eine andere laufen. Die Schüler
hatten bei der Aktion viel Spaß, lernten aber zugleich im Workshop,
wie ihr gespendetes Geld in der Einen Welt Gutes bewirkt.
„Das Wort ‚Laufen‘ soll man nicht allzu wörtlich
nehmen. Einzelne Schüler drehten ihre Runden im Spaziergehen mit
einem Ratsch.“ Erläutert Lisa Pauli, eine weitere KSJ-Stadtgruppenleiterin.
Manche Schüler spendeten einen hohen Betrag pro Runde, liefen aber
eher wenig, manche nur eine Runde. „Absoluter King war Daniel
Sebald, Klasse 10 a. Er hat den fantastischen Tagesrekord mit 43 Runden
erzielt“, zollte Lisa Pauli Lob. Er war aber nicht der einzige,
der Herausragendes für die gute Sache leistete. Auch einige jüngere
Schüler liefen mehr als zwanzig Runden.
Für alle gab es zusätzlich noch Verpflegung in der Aula
mit Kaffee, Kuchen, Wurst- und Käsesemmeln und kalten Getränken.
„Außerdem soll allen Schülern bewusst werden, an
welche sechs Projekte die erlaufenen Gelder zu gleichen Teilen gespendet
werden. Dass das Gymnasium sie zum Teil schon seit Jahrzehnten unterstützt,
wird in Workshops vorgestellt“, ergänzt Samuel Markert die
Idee weiter.
Jede Jahrgangstufe besuchte einen anderen Workshop. Er begann mit
einem Impulsreferat eines auswärtigen Referenten über das
Projekt. „Danach ging der Workshop in Arbeitsgruppen in den einzelnen
Klassen weiter. Sie wurden von uns KSJ-lern selbst gestaltet. Dabei
wurde der Hintergrund der Projekte mit schüleraktivierenden Methoden,
z. B. Quiz, Suchseln, Spielen, Filmen, Malen etc., beleuchtet“,
erzählt Mona Weishäupl, ebenfalls KSJ-Stadtgruppenleiterin.
Die Referentin Elsa Maurer kam von der Hilfsorganisation Ora International
in Schärding und brachte ihre langjährige Erfahrung bei Hilfsprojekten
in der Einen Welt mit. Sie veranschaulichte der fünften Jahrgangsstufe
das Projekt „Määärry Christmas, Ziegen und Kühe
für Ghana, Uganda, Nigeria, Indien, Nepal & Haiti“. „Das
Tolle bei diesem Projekt ist, dass arme Familien in der einen Welt eine
Ziege als Hilfe zur Selbsthilfe erhalten“, erklärt Felix
Manzenberger, ein weiterer KSJ-Stadtgruppenleiter. Die KSJ Freyung führt
dieses geniale Projekt sehr erfolgreich seit über zehn Jahren in
der Adventszeit durch.
Über das Projekt „Sachspenden für Bulgarien“
informierte sich die sechste Jahrgangsstufe. Referentin war hier Katharina
Mantler, ebenfalls von der Hilfsorganisation Ora International in Schärding.
Die umfangreichen Spenden fährt jedes Jahr im Herbst ein Lkw nach
Bulgarien. Maximilian Albert erklärt: „Wir freuen uns besonders,
dass wir auch den ehemaligen Gymnasiallehrer Robert Kruspersky bei unserem
Projekttag begrüßen durften, der dieses Projekt vor ca. zwanzig
Jahren ins Leben gerufen hat.“
Monsignore Josef Tiefenböck, ein ehemaliger Freyunger und aktuell
Pfarrer in Ruhstorf, ist Vorsitzender des Kinderdorfvereins Guarabira
in Altötting und besuchte im Rahmen dieser Tätigkeit schon
mehrfach das dortige Straßenkinderdorf. Er beschrieb den Schüler
der siebten Jahrgangsstufe das Projekt „Straßenkinder (Jungen)
in Guarabira / Brasilien“. Lukas Eider meint dazu: „Wir
sind stolz auf dieses Projekt, das das Gymnasium schon am längsten
unterstützt, nämlich seit ca. vierzig Jahren. Initiiert wurde
dieses Projekt von einem anderen ehemaligen, mittlerweile schon verstorbenen
Gymnasiallehrer, Monsignore Konrad Prinz.“
Den weitesten Anfahrtsweg hatte der Referent Bernd Ziegler von der
Hilfsorganisation Missio in München. Er erklärte der achten
Jahrgangsstufe das Projekt „Straßenkinder (Mädchen)
in Nairobi / Kenia“. Dieses begann vor ca. 15 Jahren, weil die
Schülerinnen einer damaligen schulischen Arbeitsgruppe „Eine
Welt“ nicht nur ein Straßenkinderprojekt für Jungen
unterstützen wollten, sondern auch eines für Mädchen.
Beide Straßenkinderprojekte wurden v. a. in den Jahren 2000 bis
2007 durch die Aktion „Monatsfufzgerl“ gefördert, bei
denen die Gymnasiasten jeden Monat 50 Cent spendeten. „Dabei kam
der fantastische Betrag von ca. 15.000,00 Euro zustande“, kann
sich Mona Weishäupl begeistern. Mittlerweile wird den Straßenkindern
in unregelmäßgen Abständen gespendet, z. B. bei der
Kollekte in den Weihnachtsgottesdiensten.
Der Referent Dieter Reichardt, ehemaliger Religionslehrer und Vorsitzender
des Fördervereins Abbé Felix in Hinterschmiding, erläuterte
der neunten Jahrgangsstufe „Entwicklungsprojekte in der demokratischen
Republik Kongo“. Hier arbeitet die KSJ seit ca. 20 Jahren mit
Pfarrer Abbé Felix zusammen, der aus dem Kongo abstammt und vor
ca. 20 Jahren Pfarrer in Hinterschmiding war. Damals begann das unregelmäßige
Engagement des Gymnasiums für seine Projekte mit einem Studientag
über Afrika.
Die Schüler der zehnten Klassen beschäftigen sich mit „Projekten
für Flüchtlinge“, die ihnen die Referentin Lee Tanzer,
Abiturientin 2018 und Vertreterin des „Freyunger Bündnisses
für Aufgeschlossenheit“ näherbrachte. Dieses Bündnis
von mittlerweile fast 20 kirchlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen
Grupperungen und Institutionen aus Freyung wurde vor vier Jahren vom
evangelischen Pfarrer Thomas Weinmair in Freyung gegründet. Felix
Manzenberger führt aus: „In diesem Bündnis arbeiten
die Freyunger KSJ und die Schulpastoral am Gymnasium Freyung sogar als
aktive Mitglieder mit. Sie beteiligten sich z. B. an einer Plakataktion
über die Vorurteile gegen Flüchtlinge, an den interkulturellen
Festen im Rahmen von zwei Sonnytagen und an einer Plakataktion über
Asyl.
Die organiserenden KSJ-ler waren sich alle einig: „Ein Projekttag,
der besser nicht hätte laufen können.“ Alle beteiligten
Referenten, Lehrer und Schüler lobten diesen Tag überschwänglich
und hoffen auf eine baldige Wiederholung.