Vorwort des Vorsitzenden des Fördervereins Abbé
Felix e.V.
Als Abbé Felix 1995/96 für ein Jahr die Pfarreien
Hinterschmiding und Herzogsreut zusammen mit dem Pfarradministrator Herbert
Kessler seelsorglich betreute, entwickelten sich schnell erste Kontakte
und bald auch vertiefte Freundschaften.
Angeregt durch Dias aus seiner Heimat im Kongo, die uns
alle in der Pfarrei Hinterschmiding sehr bewegten, war es vor allem auch
der Initiative von Willi Wagner zu verdanken, dass man in der Pfarrei
schnell an einen Förderverein dachte, der dann mit Unterstützung
des Missionsreferates des Diözese Passau und mit zahlreichen engagierten
Freunden aus der Pfarrei am 25. März 2000 aus der Taufe gehoben wurde.
Ziel war es, die entwicklungspolitischen und missionarischen Maßnahmen
von Abbé Felix in seiner Heimat Phalanga (Diözese Boma) zu
unterstützen.
Seit dieser Zeit versucht nun der Förderverein in
Zusammenarbeit mit der Pfarrei Hinterschmiding, mit einigen weiteren Pfarreien
in der Diözese Passau und seit 2006 auch in enger freundschaftlicher
Verbindung mit sehr engagierten Pfarrangehörigen aus der Seelsorgeeinheit
Biberach Süd (Diözese Rottenburg-Stuttgart), in der Abbé
Felix seit 01.10.2005 als Priester tätig ist, weiterhin für
die Belange der Krankenstation in Phalanga ein offenes Herz zu haben.
Namentlich möchte ich für die Erstellung bzw.
Vorbereitung der Homepage besonders Alexander Mader aus Ringschnait und
Johann Schaub aus Hinterschmiding danken, die beide viel Zeit und Mühe
in dieses gelungene Projekt investierten.
So wollen wir auch in Zukunft gemeinsam tatkräftig
Abbé Felix in seinen vielfältigen Projekten unterstützen.
Zunächst einmal finanziell durch unsere Mitgliedsbeiträge, durch
Spenden und verschiedene Aktionen und nicht zuletzt auch und vor allem
durch unser inständiges Gebet für die Menschen im Kongo, die
sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen.
Als Vorsitzender des Fördervereins sage ich allen,
die ein Herz für den Kongo haben und unseren gemeinsamen Freund Abbé
Felix unterstützen, ein herzliches Vergelt’s Gott für
ihre Solidarität und ihr Engagement.
„Afrika braucht unser Gebet und unseren
Einsatz“
Dieter Reichardt
1. Vorsitzender
Vorwort von Abbé Dr. Felix Mabiala ma Kubola
Ein Förderverein, der meinen Namen trägt! Das
ist mir nicht nur eine große Freude und Ehre, sondern auch eine
ungeheure Verantwortung.
Aus der Satzung des Fördervereins kann entnommen
werden, wem eigentlich die Erträge des Vereins zu Gute kommen. Für
das Gelingen von Entwicklungsprojekten spiele ich die Vermittlerrolle.
Vermittlerrolle in Treue und Transparenz auszuüben, ist nicht so
einfach und selbstverständlich. Viele Entwicklungsprojekte scheitern
meistens daran.
Als Schwarzafrikaner sind wir über die Höhen
und Tiefen der Kolonisation hinaus dankbar, dass in der Kolonialzeit,
die mit der Christianisierung Schwarzafrikas einherging, vieles vielerorts
getan wurde. Aber es wurde nicht alles getan und es konnte auch nicht
alles getan werden. Es konnte auch nicht überall und an allen Orten
etwas getan werden. So zum Beispiel in meiner Heimatregion mitten im Regenwald
von Mayombe, in der Diözese Boma im Südwesten der Demokratischen
Republik Kongo.
Als kleines Kind musste ich mit 35 Kameraden aus meinem
Dorf 13 km barfuss auf die katholische Missionsstation zur Grundschule
gehen. Alle haben es aufgegeben, so dass ich der einzige bin, der es zu
einem Schulabschluss (Abitur) gebracht hat. Für das Gymnasium (6
Jahre) musste ich 80 km von meinem Dorf ins Internat gehen. Für unsere
Verhältnisse ist das schon hart, weil man den Weg oft auch zu Fuß
zurücklegen musste.
Ich erlebte auch, wie Kranke auf dem Rücken oder
auf einer Bahre zum nächsten Krankenhaus getragen und einige Stunden
später als Leiche ins Dorf zurückgebracht wurden, weil das nächste
Krankenhaus, das etwa 50 km von unserem Dorf entfernt war, für die
Kranken nicht rechtzeitig erreicht wurde. Das machte mich sehr traurig.
Zudem hörte ich immer meinen Vater, der in diesem Gebiet, fast so
groß wie ein Landkreis in Deutschland, Häuptling war, seufzen:
Ohne Schule, damit die Kinder die modernen Berufe erlernen können,
und ohne angemessene medizinische Versorgung gibt es für diese Region
keine guten Zukunftsperspektiven.
Im Bischöflichen Knabenseminar, wo ich im Internat
war, war die Lektüre der Bibel Pflichtübung. Ich las im Buch
der Klagelieder „Kinder schrieen nach Brot, niemand brach es ihnen“
(4,4). So fing ich an zu träumen und, ich muss zugestehen, mit Gott
über diese Missstände zu hadern: Wer soll diesem Volk das „Brot“
der Entwicklung brechen? Im Nachhinein wurde dieser Traum zu einem meiner
Lebensziele: Ich wollte, so weit Gott helfen würde, die Schule in
die Nähe der Kinder bringen. Ich träumte davon, eine Krankenstation
in meiner Region zu errichten. Vielleicht auch, um meinem Vater eine Freude
zu machen, der inzwischen 1975 (ein Jahr vor meinem Abitur) verstarb.
Nach meiner Priesterweihe im August 1982 fing ich damit
an, meinen Landsleuten daraufhin ins Gewissen zu reden, um sie für
dieses Anliegen zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Ich sprach Leute
an im In- wie auch im Ausland, besonders in Deutschland, wo ich 1976 bis
1981 studiert habe. Bis 1990 gelang es uns mit Hilfe deutscher Freunde
und Wohltäter die Schule zu errichten. Nach der Schule sollte die
nächste Etappe kommen, die Krankenstation.
Seit 1996 arbeiten wir an diesem Projekt. Der Bau der Krankenstation geht
mühsam voran, zuerst aus finanziellen Gründen, aber auch wegen
der Kriege, die immer wieder ausbrechen und die Menschen in die Flucht
treiben, sowie auch wegen Umständen oder gar Missständen, die
in manchen Bildern zu sehen sind.
Ich bin froh und jedem - sowie allen Mitgliedern des
Fördervereins Abbé Felix - sehr dankbar dafür, dass Sie
bereit sind, unsere Projekte mit zu tragen. Natürlich kann man es
nicht allen in allem Recht machen. Das gilt auch für die Entwicklungshilfe.
Aber zu wissen, dass jemand, ja eine Gruppe von Menschen guten Willens,
da draußen im Norden unseres Planeten an uns denkt und uns Gutes
will, das tut allen gut und gibt Mut und Kraft im Kampf gegen die Armut.
Im Namen aller, denen Ihr Geld zugute kommt und im eigenen Namen danke
ich Ihnen von ganzem Herzen und wünsche Ihnen Gottes Segen und Schutz,
gute Gesundheit und viel Erfolg in Ihrer Arbeit. Vergelt´s Gott!
Dr. Felix Mabiala ma Kubola |