die Weihnachtsbotschaft des Engels
an die Hirten beginnt mit den Worten “Fürchtet euch nicht.“
Der Glanz unserer Weihnachtsbäume und die Wärme unserer Heilig-Abend-Stimmung
können uns aber über die Realität unseres Lebens und unserer
Welt nicht hinwegtäuschen. Wir sind in Sorge. Viele Ängste treiben
uns um: Krieg in Syrien, im Irak und in der Ukraine. Die Probleme im Kongo
kommen leider in unseren Medien kaum zur Sprache, sind aber vor allem
im Osten des Landes an der Tagesordnung. Terror und Gewalt, auch in unserem
Land, verbunden mit dem Flüchtlingselend und den Asylsuchenden, bereiten
uns Angst, ganz abgesehen von den eigenen Sorgen und Problemen, die jeder
einzelne von uns zu tragen hat.
Die Weihnachtsbotschaft der Engel will aber ein Licht
in das Dunkel unseres Lebens und in unsere Welt bringen. Lassen wir diese
Botschaft „Fürchtet euch nicht“ in unser Herz eindringen,
es kann uns auf unserem Weg begleiten und stärken.
Wenn wir als Mitglieder, als Freunde und Wohltäter
unseres Fördervereins Abbé Felix e.V. in diesem Jahr Weihnachten
feiern, dann denken wir zurück an ein Jahr, das wieder von großem
Engagement zahlreicher Mitglieder geprägt war, das aber auch Schwierigkeiten
für Felix im Kongo mit sich brachte.
Bereits im letzten Jahr ist die Industrieelektronikerin
Claudia Bumke aus Lindau am Bodensee über die im SWR gezeigten Filme
auf die Entwicklungsprojekte von Abbé Felix im Kongo aufmerksam
geworden. Sie hat mit großem Engagement in Eigeninitiative ein Solarprojekt
für den Kongo entwickelt, um die Schule in Phalanga mit Strom zu
versorgen. Innerhalb weniger Wochen hat Claudia Bumke auch durch Spendenaktionen
eine Finanzierung für diese Anlage organisiert. Die Vorstandschaft
hatte bereits im Vorfeld einen Container geplant,um die Solaranlage und
weitere Gegenstände (z.B. Krankenhausbetten, Stromaggregat, Schulbedarf,
Fahrräder usw.) in den Kongo zu bringen. Mitte Mai konnte dann in
Ringschnait (Baden-Württemberg) durch die Familie Mader, Abbé
Felix und zahlreiche Mithelfer der Container beladen und anschließend
zum Hafen nach Hamburg transportiert werden. Claudia Bumke ist dann Ende
Juli mit Abbé Felix in den Kongo geflogen, um dort die Solaranlage
auf dem Schulgebäude zu installieren und in Betrieb zu setzen. Der
Container ist zwar im Hafen von Matadi angekommen, doch wurde er dort
nicht freigegeben. So war es den beiden nicht möglich, während
des fast vierwöchigen Aufenthaltes von Claudia Bumke diesen zu entladen,
die Solaranlage in das Heimatdorf von Abbe Felix zu bringen und dort auf
dem Dach der Schule zu installieren. Abbé Felix ist es dann zumindest
noch gelungen, am letzten Tag seines Aufenthaltes den Container mit Freunden
zu entladen und den Inhalt in Empfang zu nehmen. Die Installation der
Solaranlage soll dann zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden.
Abbé Felix und Claudia Bumke waren natürlich nicht glücklich
über diese Situation, aber leider sind halt die Verhältnisse
im Kongo nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen.
Abbé Felix begleiteten im Sommer auch Hans Peter
Kurz und Egon Fischer in seine kongolesische Heimat. Beide berichteten
am 28. September bei einem Afrika-Tag in einem Lichtbildervortrag von
ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Die Gläubigen der Seelsorgeeinheit
Schwäbischer Wald konnten an diesem Sonntag einen Eindruck afrikanischer
Gottesdienstkultur miterleben. Rhythmische Klänge des Bobota Chors,
zweistimmige Gesänge, begleitendes Mitklatschen der ganzen Gemeinde
und die bewegende Eucharistiefeier mit Abbé Felix und Innocent
Kiluiba waren für alle eine neue und positive Erfahrung. Unser Beiratsmitglied
Michael Jüschke konnte dann mit zahlreichen fleißigen Helfern
bei strahlendem Sonnenschein im Pfarrhof mit einem großen Angebot
aus der Küche ein fröhliches Fest gestalten und eine stattliche
Summe für die Projekte im Kongo an den Förderverein überweisen.
Da Abbé Felix in diesem Jahr nicht zur Jahreshauptversammlung
nach Hinterschmiding kommen konnte, folgte er einer Einladung des Pfarrgemeinderates
und der Kirchenverwaltung Anfang November zum 50-jährigen Hinterschmidinger
Pfarreijubiläum. Im Rahmen des Pfarrfamilienabends berichtete er
in einem Lichtbildervortrag ausführlich über den Stand seiner
Entwicklungsprojekte in seiner kongolesischen Heimat. Der Afrika-Chor
„Furaha“ unter der Leitung von Manuela Jüttner brachte
mit zwei Liedern afrikanische Stimmung in die Veranstaltung. Am Sonntag
beim Festgottesdienst zelebrierte Abbé Felix auch noch mit und
konnte sich dann bei der anschließenden Agape bei herrlichem Herbstwetter
mit vielen alten Freunden unterhalten, bevor er dann mit Irmgard Mader
wieder nach Baden-Württemberg zurück fuhr.
Die Vorstandschaft des Fördervereins dankt nun am
Ende eines ereignisreichen Jahres allen Mitgliedern und Freunden für
ihre Spenden, für ihr Engagement und nicht zuletzt auch für
ihr Gebet. Sie sind die wahren Hirten am Stall von Bethlehem. Wir sagen
allen ein herzliches Vergelt`s Gott, vor allem auch im Namen von Abbé
Felix, der Sie mit Ihren Anliegen, Sorgen und Nöten in der Christmette
mit einschließt.
Wir wünschen Ihnen frohe, besinnliche und gesegnete
Weihnachten und hoffen für uns alle, für die vielen Flüchtlinge
in unserem Land und für die Menschen im Kongo, dass das Jahr 2015
ein friedvolleres Jahr wird. Möge die Weihnachtsbotschaft, wie sie
Lukas in seinem Evangelium verkündet, tief in unser Herz eindringen
und uns alle mit Freude erfüllen.
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