in diesem Jahr Weihnachten zu feiern fällt mir
heuer nicht ganz so leicht. In den Kirchen werden die gleichen biblischen
Texte wie jedes Jahr gelesen: „Friede auf Erden den
Menschen". In diesem Jahr haben die Worte für
mich einen bitteren Beigeschmack. Wo ich glaube, dass wir einem gütigen,
liebenden Gott den Weg in unsere Herzen bereiten sollen, nehmen religiöse
Fanatiker ähnliche Worte in den Mund. Wollen ihrem Gott – oder
wohl sich selbst – mit Gewalt den Weg bereiten.
Und wenn ich weiter denke: Die biblische Weihnachtsgeschichte
von der Herbergssuche, wo für Maria und Josef kein Platz zu finden
war, wo die Türen verschlossen blieben und letztlich nur ein Stall
bereit stand, erinnert mich an die vielen Migranten und Flüchtlinge,
die hier bei uns ankommen und doch nicht wirklich hereingelassen werden?
Doch bitte bei uns nicht – wir haben keinen Platz, kein geeignetes
Haus! Außengrenzen, Kontingente und Obergrenzen werden wieder diskutiert.
Aber ich freue mich trotzdem auf Weihnachten, weil ich
eine Willkommenskultur erlebe, nicht nur am Hbf. in München, sondern
auch in vielen Helferkreisen, die sich ehrenamtlich für Mitmenschen
engagieren, die versuchen, Gastfreundschaft anzubieten und die das verwirklichen,
was uns allen an Weihnachten als Botschaft aufgetragen ist. Dem Fremden
– nicht nur aus Nazareth – Herberge und Heimat zu gewähren,
denn in der Gastfreundschaft für ihn und seine geringsten Brüder
und Schwestern ist es Gott selbst, der zu uns kommt.
Wenn wir als Mitglieder, als Freunde und Wohltäter
unseres Fördervereins Abbé Felix e.V. in diesem Jahr Weihnachten
feiern, dann freue ich mich auch und bin sogar ein wenig stolz auf das
große Engagement unserer Mitglieder. Schon bei unserer letzten Jahreshauptversammlung
am 4. September 2015 bestätigte Abbé Felix, dass die Hilfe
und der Einsatz für seine Projekte im Kongo der Weg wäre, den
wir politisch in Deutschland generell gehen müssten und dass die
Nöte und Probleme der Menschen in der sogenannten Dritten Welt vor
Ort gelöst werden müssten.
Ein paar Schwerpunkte des vergangenen Jahres möchte
ich in diesem Weihnachtsbrief hervorheben. Wir haben uns alle sehr gefreut,
dass es heuer im Sommer geklappt hat mit der Installation der Solaranlage,
die die Industrieelektronikerin Claudia Bumke aus Lindau in der Heimat
von Felix installiert hat. Im Namen der Vorstandschaft, liebe Frau Bumke,
ein ganz herzliches Vergelt`s Gott. In unserer Homepage können Sie
sich ausführlicher über dieses Engagement informieren.
In Hinterschmiding fand am Misereor-Sonntag wieder das
traditionelle Fastenessen statt, das von der Bevölkerung gut angenommen
wurde und wo viele freiwillige Helferinnen und Helfer wie jedes Jahr für
Gulasch- und Gemüsesuppe sowie für Kuchen sorgten. Vergelt`s
Gott!
Bei der schon bereits erwähnten Jahreshauptversammlung im September
in Hinterschmiding berichtete Abbé Felix ausführlich über
seinen Aufenthalt im Kongo, wo neben der Installation der Solaranlage,
die Kapelle „Maria, Mutter aller Völker“ eingeweiht werden
konnte.
Vom 17. bis 19. September waren Abbé Felix, Michael
Jüschke und ich bei einem anstrengenden Seminar in Nürnberg,
wo wir einerseits unseren Förderverein vorstellen konnten, die Schwerpunkte
unserer Arbeit darstellten und dann vor allem Hilfen erhielten für
die öffentliche finanzielle Förderung vom BMZ, die wir in diesem
Jahr erhielten. Als Vorsitzender möchte ich an dieser Stelle vor
allem unserem Beiratsmitglied Michael Jüschke und Frau Kurz ein ganz
herzliches Vergelt`s Gott aussprechen, für die Zeit und Mühe,
die sie investierten, um Abbé Felix bei all den Arbeiten und auszufüllenden
Formularen hilfreich zur Seite zu stehen.
Am Sonntag, 08. November, fand in Zimmerbach ein Herbstfest
des Fördervereins statt, das mit einem Festgottesdienst begann, mit
einer Präsentation von Claudia Bumke über ihre Arbeit im Kongo
und mit einem ausführlichen Bericht von Abbè Felix über
seinen Aufenthalt in Phalanga.
Die Vorstandschaft des Fördervereins dankt nun am
Ende eines wieder ereignisreichen Jahres allen Mitgliedern und Freunden
für ihre Spenden, für ihr Engagement und nicht zuletzt auch
für ihr Gebet. Sie liebe und treue Mitglieder haben die Botschaft
des Evangeliums und damit auch die Botschaft von Weihnachten durch Ihre
Solidarität und Ihr Engagement für die Menschen im Kongo lebendig
werden lassen. Wir sagen Ihnen ein ganz herzliches Vergelt`s Gott, auch
und vor allem im Namen von Abbé Felix, der Sie mit Ihren Anliegen,
Sorgen und Nöten in der Christmette mit einschließt.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien frohe, besinnliche
und gesegnete Weihnachten und hoffen für uns alle, für die Flüchtlinge
und für die Menschen im Kongo, dass das Jahr 2016 ein friedvolleres
Jahr wird, dass es nicht mit Waffen, sondern mit Liebe getragen wird.
Die Liebe, das ist unsere Stärke. Möge das Licht dieser Liebe
in das Dunkel unserer Welt gerade jetzt an Weihnachten hineinleuchten.
Möge dieses Licht der Liebe tief in unser Herz eindringen und uns
alle mit Freude erfüllen. |