Weihnachtsbrief 2018
Liebe Freunde und Wohltäter
unseres gemeinsamen Freundes Abbé Felix.
Bald schon feiern wir wieder Weihnachten. Viele von uns
sind in diesen Tagen noch sehr mit all den Vorbereitungen auf das Fest
beschäftigt: Geschenke kaufen, das Essen aussuchen, Briefe schreiben,
Plätzchen backen, Adventsfeiern gestalten oder daran teilnehmen.
Eine „eilige“ Zeit anstatt eine „heilige“ Zeit.
Die Bedeutung von Advent und Weihnachten gerät angesichts der vielfältigen
Vorhaben leicht aus dem Bewusstsein. Dabei feiern wir Weihnachten etwas
ganz und gar Unerwartetes: Gott wird Mensch. ER macht sich ganz klein,
sodass wir uns ihm ohne Scheu nähern können. Er hat unser Leben
gelebt von der Krippe bis zum Kreuz, sodass wir uns in allen Lebensumständen
an ihn wen-den können, als Freund, Tröster und Vorbild.
Advent und Weihnachten haben sehr viel mit Sehnsucht
zu tun. Wärme in der Kälte und Licht da, wo es dunkel ist. Das
ist eine kindliche Sehnsucht, die wir alle in uns tragen. Wir fühlen
und erleben es jeden Tag, dass unsere Welt eben nicht heil ist. Wir erleben
das leider in der Politik, in der Wirtschaft leider auch in der Kirche
und als Förderverein erfahren wir das immer wieder auch im Kongo,
wo ein Präsident Josef Kabila sein Volk unterdrückt und den
Reichtum seines Landes nicht der Bevölkerung zugänglich macht,
sondern ihn aufteilt mit den Mächtigen der Welt, um selbst noch reicher
zu werden. Für den 23. Dezember 2018 ist eine Neuwahl des Präsidenten
angekündigt – ob es aber dazu kommt ist noch sehr ungewiss.
Die Tage des Advents und die Zeit vor Weihnachten laden
uns ein zu Besinnung, Stille und zum Gebet für den Frieden in der
Welt. Wem der Rummel in diesen Dezembertagen auf die Nerven geht darf
sich mit dem Münchner Karl Valentin trösten, der in seiner urkomischen
Art den Nagel auf den Kopf getroffen hat: „Ich bin froh, wenn
die staade Zeit vorbei ist, dann wird`s vielleicht wieder ruhiger.“
Ich hoffe aber und wünsche es uns allen, dass wir uns nicht zu sehr
vom Einkaufs-rummel in diesen Tagen blenden lassen, sondern dass es uns
gelingt, uns auf die Botschaft der Weihnacht einzulassen. Für das
nun zu Ende gehende Jahr 2018 will ich in einem Rückblick einige
Schwerpunkte hervorheben, die unseren Förderverein betreffen.
Im Januar feierte unser Beirat Hans Madl-Deinhart seinen
60. Geburtstag. Er wollte keine persönlichen Geschenke, sondern bat
um Spenden für die Projekte von Abbé Felix. Für diese
großartige Solidarität nochmals ein großes Vergelt`s
Gott. Hans lud zu seinem Geburtstag auch seinen Freund Andrè Mbuyu
aus Kinshasa ein, der vor zwei Jahren auch die Familie Deinhart in das
Heimatdorf von Felix nach Phalanga begleitete. Andrè Mbuyu war
dann auch bei einem Arbeitstreffen des Landratsamtes Passau mit dabei,
zu dem der stellvertretende Landrat Raimund Kneidinger Bür-germeister,
Gemeinderäte und Gruppierungen, die sich für Afrika engagieren,
einlud. Das Thema des Abends lautete: „Perspektiven schaffen vor
Ort in den Ländern des globalen Südens“.
Am Misereor-Sonntag war wieder das traditionelle Fastenessen,
das sowohl in der Pfarrei Hinterschmiding als auch in der Seelsorgeeinheit
Schwäbischer Wald von der Bevölkerung gut angenommen wurde.
Der Erlös war ganz für die Projekte von Felix bestimmt. Allen
Helferinnen und Helfern ebenfalls ein großes Vergelt´s Gott.
Im Mai war ich als Vorsitzender beim Katholikentag in
Münster, wo ich einige bewegende Begegnungen hatte, die mit dem Kongo
zu tun hatten. Ein Arbeitskreis über die Notwendigkeit von Solarenergie;
ein großer LKW von Missio, der über Fluchtursachen informierte
und ein erschütternder Vortrag von Abbé Justin Nkunzi über
die Gräueltaten und Vergewaltigungen im Ostkongo. Im August war Abbé
Felix in seiner Heimat Phalanga, in Boma und Kinshasa.
Im September hatten wir in Hinterschmiding Prof. Dr.
Olivier Ndjimbi-Tshiende zu einem Vortrag eingeladen. Unser Furaha-Chor
unter der Leitung von Manuela Jüttner umrahmte die Lesung, wo der
kongolesische Priester seinen Traum von einer Welt ohne Fremdenfeindlichkeit,
Rassismus und Hass vortrug und von einer kraftvollen Vision des Christentums,
von einer treuen Kirche zu Jesus Christus sprach und von eine Kirche die
Liebe und Barmherzigkeit lebt. Prof. Ndjimbi- Tshiende war Sekretär
des Bischofs J. Mbadu Kikhela, der 1982 in Boma Abbé Felix zum
Priester weihte. Heute ist Olivier Ndjimbi-Tshiende an der Hochschule
in Eichstätt tätig als Professor für Integration und Migration.
Beim Herbstfest in Zimmerbach im Oktober, das auch in
diesem Jahr sehr gut besucht war, berichtete Felix ausführlich über
seinen Aufenthalt im Kongo. Unser Beirat Michael Jüschke konnte einen
erfreulichen Betrag auf das Konto des Fördervereins überweisen.
Auch dafür allen Spendern ein herzliches Vergelt‘s Gott. Bei
der Jahreshauptversammlung am 16. November in Hinterschmiding berichtete
Felix auch sehr ausführlich und mit vielen Bildern von all seinen
Erfahrungen. Diese können Sie auch auf unserer Homepage nachlesen,
welche von unserem engagierten Mitglied Alexander Mader aus Ringschnait
sehr gewissenhaft betreut wird. Auch ihm an dieser Stelle ein Vergelt‘s
Gott für seine Arbeit. Felix teilte in seinem Bericht in Hinterschmiding
auch mit, wie das Geld vom Förderverein verwendet wird. Leider können
viele Eltern die Schulgebühren nicht bezahlen, sodass der Förderverein
die Kosten für die Lehrer an der Grundschule und am Gymnasium zu
einem großen Teil übernimmt. Ähnlich ist es auch bei der
Krankenstation. Auch hier ist der Förder-verein gefordert, da der
Staat diese Kosten nicht übernimmt. Felix teilte weiterhin mit, dass
er einen neuen Antrag an das BMZ (Bundesministerium für Wirtschaft
und Zusammenarbeit in Bonn) stellen möchte, um Photovoltaik-Anlagen
fördern zu können. Geplant sei auch, in jedem Klassen-zimmer
und im Bereich der Krankenstation solche Anlagen zu installieren. Alle
diese Vorhaben können wir aber nur bewältigen, wenn Sie alle
den Förderverein weiterhin tatkräftig unterstützen.
So darf ich allen unseren treuen Mitgliedern und Wohltätern
ein herzliches Vergelt‘s Gott für Eure Solidarität und
Euer Engagement und für Eure großzügigen Spenden danken
und Euch bitten auch in Zukunft weiterhin Pfarrer Kubola für seine
Projekte im Kongo zu unterstützen.
Die Vorstandschaft und der Beirat wünschen Ihnen
und Ihren Familien frohe, besinnliche und gesegnete Weihnachten und für
das Neue Jahr 2019 Gesundheit, Frieden und Gottes Segen. Abbé Felix
wird uns alle in der Christmette mit unseren Anliegen, Freuden und Sorgen
in sein Gebet einschließen.
Dieter Reichardt
1. Vorsitzender
Weihnachtsbrief
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