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Liebe Freunde und Wohltäter
unseres gemeinsamen Freundes Abbé Felix.

Es gibt viele Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern. Niemand kann sich der eigenartigen Faszination dieses Festes entziehen, auch wenn er damit keine besonderen religiösen oder ausdrücklich christlichen Vorstellungen verbindet. Für die einen ist es ein festes, eingespieltes Ritual, das jedes Jahr gleich ablaufen soll: Krippenspiel in der Kirche, danach zu Hause Christbaumkerzen anzünden, Bescherung im Kreis der Familie und anschließend gemeinsames Essen bis Mitternacht. Andere wollen dem Weihnachtsrummel zu Hause entfliehen, indem sie einen Kurztrip in ferne Weltregionen unternehmen.

Unser Papst Franziskus gilt als „ein Mann des Wortes“ (Wim Wenders). Sein Wort und seine Botschaft werden vor allem an Weihnachten auch von einer säkularen Gesellschaft verstanden, weil es eben gerade zur Weihnachtszeit eines geistlichen Impulses bedarf. Papst Franziskus ist darin vor allem Seelsorger und Bischof, gerade in den Ansprachen zum Weihnachtssegen „Urbi et orbi“ auch politisch engagiert und vielfach auch sehr direkt, wenn er beispielsweise in Reden vor der Römischen Kurie erläutert, woran die Kirche krankt. Bei all dem will der Papst aber Hoffnung vermitteln. Es braucht Weihnachtliches! Weihnachtliches, das mehr ist als der Glanz und die wohlige Wärme eines traditionellen Festes, mehr als eine beschauliche Atmosphäre und anderes als „das beste Geschäft des Jahres“. Sondern Weihnachtliches im eigentlichen Sinne: das Kommen Gottes in diese Welt, so wie sie ist. Als Licht für unser Suchen, als Hoffnung in unserem Tun, als Kraft für den Weg heraus aus deprimierender Desillusionierung und Perspektivlosigkeit hinein in eine Welt, die mehr dem entspricht, wie Gott sie will.

Für das nun zu Ende gehende Jahr 2019 will ich in einem Rückblick einige Schwerpunkte hervorheben, die unseren Förderverein betreffen. Das zurückliegende Jahr war geprägt von Freud und Leid. Im Feb-ruar starb unser Dr. Robert, der über viele Jahre die Krankenstation in Phalanga betreute. Im März flog Abbé Felix traurig und wehmütig in den Kongo, um an der Beerdigung von Bischof Joachim Mbadu Kikhela teilzunehmen, der ihn 1982 in Boma zum Priester weihte und der 2003 auch bei uns in Hinterschmiding war, um sich für unser Engagement für den Kongo persönlich zu bedanken. Zur gleichen Zeit verstarb in Hinterschmiding nach langer schwerer Demenz unser langjähriger stellvertretender Vorsitzender Willi Wagner, der im Jahr 2000 unseren Förderverein mitgegründet hatte. Am 1. April verstarb zudem im Alter von 82 Jahren Karl-Heinz Lutz aus Spraitbach. Am 7. April war der Misereor-Fastensonntag, wo sowohl in Hinterschmiding als auch in Spraitbach das Fastenessen stattfand und das in beiden Pfarreien von der Pfarrbevölkerung gut angenommen wurde. Ein großes „Vergelt`s Gott“ allen fleißigen Helferinnen und Helfern.

Im Mai heiratete in Ringschnait unser Alexander Mader, der unserer Homepage betreut, seine geliebte Christina. Felix selbst ließ es sich nicht nehmen das glückliche Brautpaar zu trauen. Nochmals herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen. Im Mai war ich in der Katholischen Akademie in München, um den Film „Congo Calling“ anzusehen. Eine Dokumentation über drei junge Europäer, die sich lange Zeit im Kongo engagieren. Sie müssen sich damit auseinandersetzen, dass Entwicklungshilfe auch viele Rückschläge mit sich bringt, die es zu verkraften gilt. (Diesen sehenswerten Film kann man in der ZDF- Mediathek downloaden und anschauen).

Im Juni war unsere engagierte Irmgard Mader zusammen mit Felix für drei Tage zu einem Bengo-Seminar in Berlin, um sich kundig zu machen für die Herausforderungen, die Engagement Global in Bonn stellt und für neue finanzielle Zuwendungen, die wir bereits im April beantragt haben. Unmittelbar nach dieser Berlinfahrt besucht Felix völlig überraschend im Freyunger Krankenhaus unsere lang-jährige schwer erkrankte Schatzmeisterin Elfriede Wagner und spendet ihr die Krankensalbung. Im Juli wurde ich als Vorsitzender gebeten am Gymnasium Freyung im Anschluss an einen Solidaritätslauf einen Vortrag über unseren Förderverein zu halten und unsere Entwicklungsprojekte im Kongo vorzu-stellen. Großer Dank an die Schulleiterin Barbara Zethner, an den Cheforganisator Marcus Güll-Uhrmann und an den KSJler Samuel Markert. 2500 Euro wurden von den Schülerinnen und Schülern erlaufen, die dann an die sechs Referenten verteilt wurden.

Im August reiste Felix in den Kongo, aber es war ihm in diesem Jahr leider verwehrt in sein Heimatdorf zu gelangen, da es bedingt durch den Klimawandel fast jeden Tag regnete und es nur mit dem Motor-rad unter sehr erschwerten Bedingungen möglich gewesen wäre Phalanga zu erreichen.

Leider mussten wir dann auch im August schmerzlich Abschied nehmen von unserer engagierten und langjährigen Schatzmeisterin Elfriede Wagner, die im Alter von 80 Jahren, ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Mannes, ihm ins himmlische Paradies gefolgt ist.

Im Oktober durfte ich zusammen mit meiner Frau Kathrin am traditionellen Herbstfest in Zimmerbach teilnehmen, wo ich erneut das große Engagement vieler fleißiger Helferinnen und Helfer erfahren durfte. In Durlagen fand zunächst ein beeindruckender Gottesdienst statt und in Zimmerbach war dann Mittagessen mit anschließendem Kaffee und Kuchen. Ich selbst hielt dann einen Vortrag mit Bildern über unseren Förderverein.

Anfang November wurde uns dann nach längeren Verhandlungen vom BMZ unser Antrag von 100 000 Euro genehmigt (25 % muss der Förderverein selbst tragen) Mit diesem Geld will man nun auf der Krankenstation und der Schule Solaranlagen errichten. Die Fertigstellung muss jetzt bis zum 30. April 2020 erfolgen.

Am 29. November, am 62. Geburtstag von Felix fand in Hinterschmiding die Jahreshauptversammlung mit Neuwahl statt, die Alois Seidl leitete und bei der die gesamte Vorstandschaft in ihren Ämtern bestätigt wurde. Als neuer Beirat für Michale Jüschke, der jetzt im Ruhestand von Spraitbach in seine Heimat nach Dresden gezogen ist, wurde Cornelius Diemer aus Zimmerbach als neuer Beirat gewählt, um den Kontakt nach Hinterschmiding immer wieder zu knüpfen.

Felix selbst berichtet in seinem Vortrag, die er mit Bildern aus dem Kongo untermalte, dass inzwischen ein weiterer Anbau an der Schule fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde. Aktuell werden 398 Schüler unterrichtet. Derzeit, so Felix, sei man dabei, ein Gebäude für das Trocken von Kakao zu erstellen, der dann für den Export vorbereitet werden soll. Für die Teilnehmer der JHV und für Abbé Felix völlig überraschend spielte im Anschluss an die Versammlung die Musikkapelle Hinterschmiding auf und gratulierte mit einem Ständchen Abbé Felix zum Geburtstag.

Für das kommende Jahr 2020 plant der Förderverein am 29. März sein 20-jähriges Gründungsjubiläum in Hinterschmiding zu feiern. Geplant ist ein feierlicher Gottesdienst mit Abbé Felix in der Pfarrkirche, den der Afrika-Chor „Furaha“ musikalisch umrahmen wird. Anschließend wird eine weltliche Feier in der Hinterschmidinger Turnhalle stattfinden.

Schon jetzt darf ich alle Mitglieder und Freunde bitten, sich diesen Termin Ende März zu notieren. Eine Einladung wird Sie/Euch alle Anfang März erreichen.

Zum Schluss des Weihnachtsbriefes komme ich noch einmal an den Anfang zurück: Die Gegenwart Gottes inmitten der Menschheit wurde nicht in einer idealen, idyllischen Welt verwirklicht, sondern in dieser realen Welt, die von vielen schönen und guten Dingen geprägt ist, aber auch von Spaltungen, Bosheit, Armut, Unterdrückung und leider auch von Krieg. Er hat beschlossen, in unserer Geschichte zu wohnen, so wie sie ist, mit der ganzen Last ihrer Grenzen und ihrer Dramen. Dadurch hat Er auf un-übertreffliche Weise seine barmherzige und liebevolle Zuneigung zu uns Menschen gezeigt. Er ist der Gott mit uns. Von hier sollten wir Weihnachten verstehen. Das Kind in der Krippe von Bethlehem ist das große Geschenk an Weihnachten. Es bringt uns eine geistliche Kraft, die uns hilft, nicht in unseren Mühen, in unseren Sorgen und Verzweiflung und in unserer Traurigkeit zu versinken, weil die Botschaft von Weihnachten eine Kraft ist, die unser Herz erwärmt und uns verwandeln will.

So darf ich allen unseren treuen Mitgliedern und Wohltätern ein ganz herzliches „Vergelt`s Gott“ für Eure Solidarität und Euer Engagement und für Eure großzügigen Spenden danken und Euch bitten, auch in Zukunft weiterhin Pfarrer Felix Kubola für seine Projekte in seiner Heimat Phalanga im Kongo zu unterstützen. Mit einem Text unseres Orts-Caritasverbandes in Hinterschmiding möchte ich, mit unserer Vorstandschaft und unserem Beirat Ihnen und Ihren Familien frohe, besinnliche und gesegnete Weihnachten wünschen und für das Neue Jahr 2020 Gesundheit, Frieden und Gottes Segen. Abbé Felix wird uns alle in der Christmette mit unseren eigenen Anliegen, mit unseren Freuden und Sorgen in sein Gebet einschließen.

Lichter der Hoffnung und Zuversicht

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Tür offen hältst für Menschen, die Dich brauchen,
aber dass auch Du stets eine offene Tür findest.
In der Hektik unserer Tage wünsche ich Dir immer wieder Zeiten,
in denen Du zu Stille und Besinnung findest.
Überall in der Welt werden Kerzen als Symbol der Hoffnung angezündet.
Ich wünsche Dir, dass auch für Dich immer Lichter der Hoffnung und Zuversicht brennen.
Auch kleine Glocken können große Ereignisse einläuten.
Dass ihr Klang Gutes verkündet und Du voller Hoffnung in die Zukunft gehen kannst,
das wünsche ich Dir.

Dieter Reichardt
1. Vorsitzender

 

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